Pflegekräfte gehören zu den tragenden Säulen unseres Gesundheitssystems. Der Berufsalltag ist anspruchsvoll, körperlich belastend und emotional fordernd – aber auch erfüllend. Diese Anleitung bietet dir wertvolle Strategien, wie du besser durch den Pflegealltag kommst und langfristig gesund und motiviert bleibst.
Der erste Eindruck zählt – auch für dich selbst. Starte jede Schicht mit einem klaren Überblick:
Nutze das Konzept der „Pflegepriorität“: Akute medizinische Bedürfnisse (z. B. Blutzuckerkontrolle) vor Körperpflege, Dokumentation nie vergessen, psychosoziale Betreuung nicht unterschätzen.
Fasse Beobachtungen klar und strukturiert zusammen (SOPRA-Modell: Subjektiv, Objektiv, Pflege, Rückmeldung, Ausblick). Nenne Fakten, keine Vermutungen.
Ein freundlicher Ton, echter Blickkontakt und ein ruhiges Auftreten vermitteln Sicherheit. Respektiere Autonomie und Selbstbestimmung.
Zeige durch Nicken, offene Körperhaltung und gezielte Rückfragen echtes Interesse. Auch Schweigen kann Unterstützung ausdrücken.
Setze dich bei Konflikten bewusst hin, höre zu, bleib sachlich. Bei Eskalationen immer Kolleg*innen oder Vorgesetzte einbeziehen. Dokumentation nicht vergessen.
Direkt ins Bett – ohne Bildschirm oder große Mahlzeit. Nutze Verdunklungsvorhänge, kühle Temperatur und Schlafmaske.
Nutze immer Hilfsmittel (z. B. Gleitmatten, Lifter), arbeite aus der Hocke, nicht aus dem Rücken. Hebe nie allein schwere Personen – Teamwork first!
Auch 5 Minuten mit geschlossenen Augen zählen. Nutze sie bewusst: trinken, durchatmen, abschalten.
Trage Handschuhe nur, wenn nötig – nicht permanent. Regelmäßiges Händewaschen und Pflege der Haut schützt dich langfristig.
Trage Beobachtungen und Maßnahmen direkt nach Durchführung ein – am besten digital oder mit Sprachaufnahme (wenn erlaubt). Späteres Nachtragen führt zu Fehlern.
Schreibe präzise: „Patientin klagt über ziehenden Schmerz im linken Knie (7/10), Bewegung eingeschränkt.“ ist besser als „Pat. hatte Schmerzen“.
Halte wichtige Infos schriftlich fest – besonders bei Wunden, Medikation oder Verhaltensänderungen. Deine Dokumentation schützt dich im Zweifelsfall rechtlich.
Pflege ist mehr als ein Beruf – sie ist eine Haltung. Mit Struktur, Empathie und Teamgeist kannst du selbst unter Stress Großes leisten.